Wir halten
Zuhause auch jetzt
gut betreut
Unsere Bereichsleiterin Eva Wernig über die Auswirkungen von Corona auf unsere mobilen Betreuungs- und Pflegeangebote: „Aus Sorge und Angst vor Ansteckungen waren wir am Beginn der Pandemie mit einem herben Verlust von zahlreichen Kund*innen konfrontiert. Mehr als drei Monate bauten wir Vertrauen auf, um ihnen auch jetzt professionell zur Seite stehen zu können. Einen großen positiven Einfluss hatten hierbei die Schutzausrüstungen und die wöchentlichen Testungen unserer Mitarbeiter*innen. Die Begleitungen im Besuchsdienst, wie unsere Demenz- und Hospizangebote, mussten zum Großteil telefonisch abgedeckt werden, da Einrichtungen geschlossen waren und auch freiwillige Mitarbeiter*innen Sorge hatten, persönliche Begleitungen abzuhalten.“
Menschlich bleiben
Donata Rössler-Merlin, Bereichsleiterin unserer Pflegewohnhäuser, weiß wie schwierig es war und noch immer ist: „Corona hat unserem gesamten Wirken den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir leben dadurch, dass wir nicht nur „Warm-Satt-Sauber“-Pflege bieten, sondern mit Leib und Seele bei den Bewohner*innen sind. Plötzlich war alles Zwischenmenschliche nicht mehr möglich: kein persönlicher Austausch, keine Fachsozialbetreuung, keine Besuche, Ausflüge oder Feste. Mitarbeiter*innen hatten Angst, das Virus ins Haus zu bringen und Schuldgefühle, weil sie trotz ihrer Bemühungen Todesfälle nicht verhindern konnten. Außerdem wurde durch das Tragen der Schutzausrüstung der Dienst körperlich enorm erschwert. Dazu kam noch der Unmut vieler Angehöriger. Dem einen waren wir zu streng, dem anderen zu locker. In all unserem Tun hielten wir uns aber immer an die gesetzlichen Vorgaben und achteten trotzdem darauf, menschlich zu bleiben.“
Bewohnerin Frau S. wird wie jeden zweiten Tag von ihrer Schwiegertochter und ihrem Enkelkind besucht. Meist gehen sie eine Runde im Park spazieren oder auf einen Kakao ins gegenüberliegende Café. Danach stehen Adventbasteln und Bewegungsstunde auf dem Plan der Fachsozialbetreuung. Da macht Frau S. immer gerne mit, nicht nur, weil sie hier gut ins Plaudern mit anderen Mitbewohner*innen kommt, sondern auch, weil sie die Aktivitäten körperlich und im Kopf fit halten. Abends gönnt sie sich ein Glas Wein, während sie den Tag bei einem Heimatfilm in Gesellschaft ausklingen lässt.
Pflegeassistentin Monika bringt ihre zwei Söhne in die Schule beziehungsweise in den Kindergarten, bevor sie ihren Dienst antritt, dann Morgenroutine. Viel Lachen und Spaß mit den Bewohner*innen gehören zu ihrer Devise! Außerdem freut sie sich auch schon auf die abendliche Zumba-Stunde mit Freund*innen, die ihr wöchentlicher Ausgleich zur Arbeit ist.
Pflegedienstleiterin Frau R. arbeitet gerade mit Vertreter*innen ihres Teams und den beiden Kolleginnen aus der Zentrale am E-Qalin Prozess. Das macht ihr Spaß, weil Frau R. weiß, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu setzen, die die Qualität der Arbeit im Haus erhalten und verbessern.
Bewohnerin Frau S. verlässt ihr Zimmer nicht mehr oft und wenn, dann nur mit einer FFP2-Maske. Es fehlt ihr nicht nur an körperlicher, sondern vor allem an emotionaler "Bewegung". Jeden zweiten Tag ruft die Schwiegertochter an. Die Telefonate werden immer kürzer, nicht nur weil Frau S. schlecht hört, sondern weil es auch nichts Neues zu erzählen gibt. Frau S. schaut den Heimatfilm nun alleine in ihrem Zimmer, auch weil zwei Mitbewohner*innen in den letzten Monaten verstorben sind und einer sich gerade erst langsam wieder von einer Covid-Infektion erholt.
Pflegeassistentin Monika spürt ihren Rücken und ist nach jedem Arbeitsalltag froh, wenn sie die Schutzausrüstung ausziehen darf. Sie hat schon seit Monaten nicht mehr getanzt. Und auch gelacht hat sie in letzter Zeit nur wenig. Existenzängste machen sich breit. Ihr Mann ist Kellner, und es fehlen seit Monaten die Einkünfte. Das Gute daran ist, dass er sich zu Hause um die Kinder kümmern kann. Mit der Lieblingskollegin telefoniert Monika alle paar Tage. Sie ist im anderen Dienstrad eingeteilt. Die beiden dürfen sich nicht begegnen. Negative Emotionen kommen hoch: Zum einen Schuldgefühle, weil es einigen Bewohner*innen so schlecht geht, zum anderen die Angst, das Virus mit nach Hause zu schleppen.
Pflegedienstleiterin Frau R. ist gerade dabei, das dritte Mal diese Woche den Dienstplan umzuschreiben. Weitere Mitarbeiter*innen befinden sich nämlich in Quarantäne, und das Personal geht langsam aus. Es ist noch so viel zu tun. Eine Covid-Umgebungstestung muss angefordert werden, und ab morgen gelten wieder neue Vorgaben, die erst heute bekannt gegeben wurden. Kritische Angehörigengespräche können nicht mehr aufgeschoben werden. Mehrere Listen und Statistiken gehören noch ausgefüllt.
Zuversicht in
schwieriger Zeit
Trotz all der Einschränkungen und erschwerten Bedingungen wollen wir weiterhin zuversichtlich Tag für Tag unserer Arbeit nachgehen. Denn: Wir hatten zu jeder Zeit genügend Schutzausrüstung. Für unsere Bewohner*innen schufen wir mit der Videotelefonie neue Kommunikationswege. Außerdem haben wir auf Einzelbetreuung statt Gruppenanimation gesetzt. Unseren Mitarbeiter*innen versuchten wir, mit kleinen Gesten Freude zu bereiten und ihnen mit aufbauenden Supervisionen ein kleines Ventil für die Last zu bieten.
Außerdem sind wir sehr dankbar, dass die Mitarbeiter*innen die Antigentest- und Impfstrategie mittrugen und -tragen und dass wir auf den Zusammenhalt unserer Pflegewohnhäuser zählen können. Durch das Durchhalten und konsequente Mittragen der strengen Maßnahmen konnten wir wieder Stabilität erlangen. Das Virus zeigte uns, wozu wir fähig sind und, was wirklich zählt. Das führte dazu, dass die Teams noch stärker zusammenwuchsen. Unser Credo – „Großherzig in der Hinwendung zum Menschen“ – bekam in der Krise einen noch wertvolleren Gehalt, als es hieß, den Bewohner*innen und Kund*innen ein Stück Normalität zu verschaffen und ein Stück Familie zu sein. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle Mitarbeiter*innen unserer Pflege- und Betreuungsangebote.
Nächstenliebe
als Beruf
Vor allem in Zeiten wie diesen sehen wir, wie notwendig und wichtig, aber auch wie krisensicher Pflegeberufe sind. Und: Neben all der Professionalität in der Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen braucht es vor allem Menschlichkeit und Nächstenliebe, die bei allen Herausforderungen unsere obersten Gebote bleiben. Nicht umsonst heißt es bei uns „Nächstenliebe deinen Job“. Unsere offenen Stellenausschreibungen finden Sie hier.
Bunte Sträuße
voller Musik
Das erste Gartenkonzert mit Musiker Christian „CHL“ Lehner in unserem "Haus Martha" in Klagenfurt war noch eine gelungene und schöne Überraschung an die Kolleg*innen von Organisatorin Sozialbetreuerin Christine Sadnek, das zweite und dritte Gartenkonzert eine liebgewonnene Tradition im Sommer, um sich mit Musik trotz Distanz nahezukommen.
Hoffnung, Zuversicht
und Glaube im Herzen
Einen ganz besonderen Gottesdienst feierten wir im Innenhof unseres „Haus Elisabeth“ in St. Andrä/Lavanttal mit unserem Diözesanbischof und ehemaligen Caritasdirektor Josef Marketz. Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen feierten von den Zimmern aus die Heilige Messe mit, die von allen anderen Pflegehäusern und Gläubigen aus dem ganzen Land via Livestream der Internetredaktion der Katholischen Kirche empfangen werden konnte. Unser Bischof sprach den Gläubigen Mut zu und bestärkte sie darin, mit Hoffnung, Zuversicht und Glauben im Herzen durch die Krise zu gehen.
Humor und Freude
durchs Fenster
Corona und das damit einhergehende Besuchsverbot machten auch die „Rote Nasen Clowndoctors“ erfinderisch! Die Clowns Rita, Dusa, Aloisia, Carmensita und Guido bezauberten unsere Bewohner*innen des „Haus Franziskus“ in Klagenfurt durch die Fenster des Hauses. Auf einer Hebebühne stehend, hatten sie ihre kecken runden Knollenasen unter einem Mund-Nasen-Schutz versteckt und machten mit Abstand und riesigen Symbolen, wie einem Herz oder Seifenblasen in XXL-Größe, auf sich aufmerksam. Die mit viel Humor beschenkten Bewohner*innen dankten es den Clowns mit freudestrahlenden Gesichtern und begeistertem Zuwinken.