Aus der Krise lernen

Die aktuelle Situation war und ist vor allem für Lernende und Lehrende schwierig. Auch unser Bereich der Schulbildung war davon nicht ausgenommen, wie Bereichsleiter Wilfried Hude weiß: „Die Krise traf uns unerwartet. Wir waren für Distance-Learning nicht ausgestattet und versuchten mit kreativen Hilfsmöglichkeiten – etwa über Gruppenchats oder Mails – die Schüler*innen und Studierenden bestmöglich zu unterrichten. Für das Schuljahr 20/21 haben wir aus der Vergangenheit gelernt und uns softwaretechnisch besser aufgestellt. So hoben wir die Qualität unseres „Fernunterrichts“ enorm an, und vieles funktioniert nun sogar so gut, dass wir Überlegungen anstellen, die neuen Unterrichtsformen im Berufstätigenbereich beizubehalten, um den Studierenden so die Möglichkeit zu bieten, vermehrt von zu Hause aus zu lernen.“

„Lange hatten wir Sorge, ob unsere Pflichtpraktika stattfinden können. Glücklicherweise war dies der Fall. Nur in wenigen Ausnahmen mussten diese abgesagt werden. Nahezu heldenhaft haben sich die Studierenden im Rahmen dieser Praktika in Pflegeeinrichtungen eingesetzt. Alle Häuser bestätigten uns, dass ohne die Hilfe der Studierenden der Betrieb in diesen kaum aufrecht zu erhalten gewesen wäre. Leider haben sich dadurch auch etliche Studierende selbst mit Corona infiziert und am eigenen Leib die Folgen der Krankheit erfahren. Wegen der Infektionsgefahr war es den Studierenden auch freigestellt, kein Praktikum zu absolvieren. Doch kaum eine*r unserer Schüler*innen hat von diesem Recht Gebrauch gemacht, sondern sich mit aller Kraft in den Einsatz für die pflegebedürftigen Menschen gestellt – mit dem Risiko, selbst krank zu werden.“

Wir bilden an unseren vier Schulen die Systemerhalter*innen von morgen aus und setzen damit ein kräftiges Zeichen gegen den Fachkräftemangel.

Wider den
Fachkräftemangel

Nach mehr als einem Vierteljahrhundert fand unsere dislozierte Klasse der SOB in der Mittelschule Auen in Villach ein neues Zuhause. Hier wollen Menschen nach den drei Ausbildungsjahren den Weg in den Sozial- und Pflegeberuf schaffen und gut ausgebildet alte und kranke Menschen oder Menschen mit Behinderung pflegen und/oder betreuen. Seit 29 Jahren betreiben wir in der Draustadt eine dislozierte Klasse. Rund 700 Studierende haben seither die Schule erfolgreich abgeschlossen. Das ist ein kräftiges Zeichen gegen den Fachkräftemangel.

Zweiter Umzug

Auch unsere Schule für Sozialberufe musste – nach 23 Jahren in St. Andrä – nach Wolfsberg wechseln. Zwölf Fuhren mit Büchern, Unterrichtsmaterialien und Möbeln waren für die Umsiedlung in die neuen Räumlichkeiten notwendig. Gleichzeitig wurde der neue Standort auch hinsichtlich der immer wichtiger werdenden Digitalisierung adaptiert. Allen Klassenräumen erhielten WLAN. Das Interesse an den Ausbildungen ist (zum Glück) groß. Die meisten Schulabgänger*innen sind heute in der Sozialbetreuung und Pflege tätig. Damit leisten wir auch an diesem Schulstandort einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung des Personalbedarfs in der Betreuung und Pflege in der Region.

Symbol der
Barrierefreiheit

Im Sommer des Vorjahres wurde mit dem Einbau eines Liftes und einer neuen Toilettenanlage unsere Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe am Klagenfurter Viktringer Ring barrierefrei gemacht. Das Haus entspricht nun auch gebäudetechnisch den Anforderungen der Inklusion. Dies ist besonders erfreulich, da die Schule mit ihren Sozial- und Pflegeausbildungen Vielfalt und Inklusion bereits seit Jahren lebt.

„Um anderen dabei helfen zu können, mit Konflikten umzugehen, muss man sich erst mit seinen eigenen auseinandersetzen.“ Ivana Basic

Ein Leben
für die Menschen

Ivana Basic hat trotz ihres jungen Alters schon einiges erlebt. Die gebürtige Bosnierin lebt seit sieben Jahren in Klagenfurt. Als ihren Bildungsweg wählte sie unsere HLW mit dem Schwerpunkt Sozialmanagement aus und kann aufgrund der Pflichtpraktika viel praktische Erfahrung vorweisen. Zusätzlich zu ihrem Praktikum im Pflegewohnhaus „Haus Martha“ arbeitete sie für die Landesregierung in einem Förderkindergarten und als Ferienbetreuerin bei verschiedenen Jugend-Erholungsaktionen. Mit Ausbruch der Coronakrise wechselte sie in unsere Zentrale und unterstützte dort bis Ende Juli die Abteilung Kommunikation und Fundraising.

Besonders stolz ist Ivana auf ihre Zusatzausbildung in der HLW zur Peer-Mediatorin. Diese startete sie in ihrem ersten Jahr an der HLW mit fünf weiteren Schüler*innen. Seit zwei Jahren betreut sie nun freiwillig mehrere Klassen im Bereich der Konfliktbewältigung. Dabei ist ihr wichtig, dass sie nur in unterstützender Rolle tätig wird. „Ich gebe den Schüler*innen keine konkreten Lösungen vor, sondern helfe ihnen dabei, selbst Wege zur Lösung des Problems zu finden.“ In Zukunft möchte die 21-Jährige Kommunikationswissenschaften studieren. Das Sprungbrett HLW hat ihr dabei geholfen. Die Arbeit mit Menschen wird für sie aber immer im Vordergrund stehen.

Hilfe in der
Corona-Krise

Obwohl in den beiden dritten Klassen der Caritas-HLW in Klagenfurt am Anfang der Pandemie die schulinternen sozialen Projekte ausgefallen sind, engagierten sich die 40 Schüler*innen sozial. In ihrer unterrichtsfreien Zeit halfen sie Menschen, deren Leben wegen des Virus noch härter geworden ist oder die besonders auf sich Acht geben müssen. Die Lehrer*innenschaft war über so viel gelebte Solidarität beeindruckt: „Die Jugendlichen haben nicht nur für viele gefährdete Menschen wichtige wie schöne Dienste geleistet, sondern mit ihrer Hilfsbereitschaft auch manch Herz erobert.“

Fabian Krießmann und Lejla Trebincevic bedachte die Besucher*innen unseres "Eggerheims" mit Sachspenden, Ana Paulič etwa schneiderte dringend benötigten Mund-Nasen-Schutz für ein Pflegewohnhaus, Anja Reinsberger-Foditsch ist beim Roten Kreuz im Einsatz, Katharina Bebaway, Marie Kolle, Laura Obiltschnig, Selina Sabotnik und Marvin Payer besorgten Einkäufe bzw. backten Naschwerk für die Menschen in der Nachbarschaft. Laura Malle und Tobias Eberhard boten mit einer Flugzettelaktion ihre Hilfe an, Marie-Theres Preinig bastelte mit ihren Geschwistern für Bewohner*innen in einem Pflegewohnhaus und Jasmin Amin sowie Martina Zečević ermunterten mit ihren im öffentlichen Raum deponierten Plakaten die Menschen während Corona zum Daheim- und Gesundbleiben.

Lebenserfahrungen
hinterlassen Spuren

Generationenübergreifendes und praxisorientiertes Arbeiten sind zentrale Themen der Ausbildung an unserer HLW für Sozialmanagement – auch in Corona-Zeiten. Im Unterricht „Sozialmanagment Kreativ“ entstand deshalb die Idee, „Lebensbilder“ von Bewohner*innen unseres Pflegewohnhauses „Haus Martha“ zu gestalten. Dabei erstellten die Schüler*innen nicht nur die Lebensbiografie der Bewohner*innen, sondern verzierten deren gemalte Portraits mit Symbolen, die die prägenden Momente der Lebensgeschichten widerspiegeln sollten. Bei der feierlichen Übergabe kam es zu glücklichen Gesichtern und spannenden Gesprächen.

Zukunftsfit

Unsere Schulen, die sich an Jugendliche ab der 9. Schulstufe und an Erwachsene richten, bilden die Fachkräfte von morgen aus. 

  • Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW)
  • Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) 
  • Fachschule für Sozialberufe und Schule für Sozialbetreuungsberufe Wolfsberg
  • Lehranstalt für Ehe- und Familienberatung 

Unsere Schüler*innen können in den Bereichen Altenarbeit, Pflege und Behindertenarbeit sowie in Sozialberufen mit krisenfesten Arbeitsplätzen mit Zukunft rechnen.

Zahlen und Fakten

4 Schulen

vermitteln Wissen und Erfahrung im Gesundheits- und Pflegebereich.

1.405 Schüler*innen und Studierende

bildeten sich für ihre Zukunft an unseren Schulen weiter.

139 Lehrer*innen

lehrten an unseren Schulen.

NEU: Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege

ab dem Schuljahr 2021/22.

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