Ein obdachloser Mann liegt am Boden. Eine Caritas-Sozialarbeiterin kniet neben ihm und lächelt ihn an.

Immer an der Seite der Menschen

Unsere Arbeit für "Menschen in Not" erreicht Menschen, die in Krisen stecken, die in Armut geraten, von Krankheit betroffen sind oder die schlicht nicht mehr weiterwissen. Ihnen stehen unsere Türen offen: zum "Eggerheim", in die Notschlafstelle, Sozialberatung, in die Lebensmittelausgabe “LEA”, unsere Grundversorgungsquartiere und unsere Caritas-Integrationsplattform (CIP). Qualifizierte, kostenlose Beratung sowie längerfristige Begleitung unterstützen die Menschen nachhaltig dabei, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Begleitung von Kindern und Jugendlichen beim Erwachsenwerden – im sozialpädagogischen „Haus Antonius“ und bei ihrer schulischen Entwicklung in unseren Lerncafés.

Zahlen & Fakten 2024

  • 7.640 Menschen, davon 1.622 Menschen, die noch nie um Hilfe bei uns gebeten haben, konnte in der Sozialberatung mit finanzieller Unterstützung und Beratung geholfen werden. Das waren insgesamt 20.298 Kontakte in unseren zwei Sozialberatungsstellen und in unserer Online-Sozialberatung.

  • 796.394,29 Euro wurden im Bereich „Wohnungssicherung“ eingesetzt. Ein Großteil über das Projekt „Wohnschirm“ des Bundesministeriums Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und des Landes Kärnten.

  • 106.528,34 Euro wurden in Form von Gutscheinen für den Lebensunterhalt ausgegeben.

  • 1.388 Bekleidungsgutscheine wurden an Hilfesuchende im Wert von 128.520,00 Euro für unsere Second-Hand-Märkte carlas ausgegeben.

  • 289.400 Euro konnten an betroffene Familien von Unwetterkatastrophen in Kärnten ausgegeben bzw. vermittelt werden.

  • 114 Menschen aus 6 Nationen haben wir an drei Standorten in der Grundversorgung betreut.

  • 8.197 Beratungen für 1.040 obdachlose und wohnungslose Menschen zählten wir in unserem "Eggerheim".

  • 70 Menschen kamen durchschnittlich pro Tag in unsere Wohnungslosentagesstätte.

  • 367 Menschen wurden über das Projekt „Housing first“ des Bundesministeriums bei der Wohnraumbeschaffung mit Beratungen, Hausbesuchen, Behördengängen und Finanzierung unterstützt.

  • 3.919 Nächtigungen von insgesamt 181 männlichen und 49 weiblichen Menschen verzeichnete unsere Notschlafstelle. Diese gehörten 20 Nationen an.

  • 269 Schüler*innen im Alter von 6 bis 15 Jahren wurden in unseren neun Lerncafés in ganz Kärnten unterstützt.

  • 220 freiwillige Lernhelfer*innen standen unseren hauptamtlichen Mitarbeiter*innen bei der persönlichen Betreuung und Unterstützung der Lerncafé Schüler*innen zur Seite. Die Erfolgsquote von 99% – positiver Schulabschluss im Schuljahr 2022/23 – zeigt den Erfolg.

  • 732 Menschen davon 256 Kinder erreichte unsere Lea – Lebensmittelausgabe mit dringend benötigten Lebensmitteln.

  • 814 Menschen erhielten dank unserer Caritas-Integrationsplattform Unterstützung in Form von Beratung und Begleitung in 1.950 Beratungsstunden.

  • 52 Kinder und Jugendliche hatten in unserem „Haus Antonius“ mit der Unterstützung unserer Pädagog*innen und weiteren Mitarbeiter*innen ein liebevolles Zuhause.

Eine Mutter hat den Kopf auf ihrem Kind abgelegt. Beide sind in einer Decke eingehüllt.

Weil Mama-Sein nicht Arm-Sein bedeuten darf

Obwohl die hohe Inflation der letzten Jahre in der Gesellschaft vergessen war, kämpften viele Menschen auch im Jahr 2024 mit den Folgen der dramatischen Teuerungen und den hohen Wohn- und Energiekosten. – Etwa Lydia. Sie ist Mama von zwei kleinen Kindern, hat keine Familie, die ihr bei der Betreuung hilft und ist angesichts der Teuerungen verzweifelt: 

Obwohl ich auf Preisreduktionen achte und beim Diskonter Stammkundin bin, landen bei mir Fleisch, Obst und Gemüse nur noch höchst selten im Einkaufskorb.

Eine Sozialberaterin sitzt vor einer jungen, blonden Frau. Diese füllt einen Antrag aus.

Lydia steht stellvertretend für viele Menschen, die sich an unsere Sozialberatung wenden. Unsere Mitarbeiter*innen kennen die unterschiedlichsten Lebensrealitäten und bieten passgenaue Unterstützung, die auf die individuellen Herausforderungen der Hilfesuchenden eingeht. Der Schritt zur Hilfe fällt nicht leicht. Doch ganz gleich, warum jemand in Not geraten ist: Wir helfen.

Bereichsleiter Christian Eile sitzt an seinem Schreibtisch vor einer blonden Frau und zeigt ihr den Folder des Bereiches Menschen in Not.
Eine Mitarbeiterin der Caritas-Integrationsplattform füllt mit einer Klientin ein Formular aus.

Umfangreiche Hilfe bei der Integration

Unsere Caritas-Integrationsplattform (CIP) begleitete und betreute kriegsvertriebene & asylberechtigte Menschen sowie von Krieg geflohene Schutzberechtigte bei der Integration; dolmetschten für sie; halfen ihnen bei Behörden, bei der Wohnungssuche und in Fragen psychosozialer Gesundheit. Wie wichtig diese Arbeit ist, drückt Olena mit ihren eigenen Worten aus:

Mir geht es in Kärnten gut. Ich bin froh, hier zu sein. Ich verdiene genug Geld, um die Wohnung bezahlen und mir einen Kaffeehausbesuch leisten zu können. Alleine hätte ich mein neues Leben hier jedoch nicht geschafft!

Ein Deutschbuch liegt auf dem Tisch. Ein weiteres liegt offen vor einer Frau, die man nur von der Seite sieht.

Olena erhielt direkt nach ihrer Ankunft in Kärnten erste Hilfe – Lebensmittel, Hygieneartikel und Bekleidung. Mit der Grundversorgung kam sie & ihr Mann gut aus. Als dieser zurück in die Ukraine ging, war sie mit allem alleine. Die Jobsuche war ohne Deutschkenntnisse schwierig. Doch das ist vergessen: Unsere CIP organisierte einen Deutschkurs & half ihr dabei, einen Job als Abwäscherin zu finden.

Caritasdirektor Ernst Sandriesser steht vor Schutt der Unwetterkatastrophe und spricht mit einem Betroffenen.
Caritasdirektor Ernst Sandriesser übergibt einen weißen Umschlag mit Soforthilfe an eine Betroffene der Unwetterkatastrophe in Kärnten.

Schnelle, punktgenaue Hilfe

Auch 2024 zogen Unwetter durch Kärnten. Zwar blieb eine großflächige Katastrophe aus, und doch verloren Familien binnen Stunden fast alles. Wir halfen rasch und unbürokratisch – mit Überbrückungshilfen und Sprechtagen in betroffenen Orten wie Kremsbrücke, St. Andrä, Hüttenberg und Baldramsdorf. Denn wer in Katastrophen schnell hilft, hilft doppelt!

Besonders in Erinnerung blieb uns unser Lokalaugenschein in Kremsbrücke: „Uns hat die Naturgewalt schon zum vierten Mal erwischt“, erzählt Peter Kaßmannhuber vom ehemaligen Ausflugsgasthaus mitten im Ort. Am Tag, als der reißende Bach Erdgeschoss und Keller seines Hauses flutete, feierte seine Gattin ihren 60. Geburtstag – und musste erleben, wie ihr geliebter großer Garten verschüttet und der Fischteich von den Schlammmassen „verschluckt“ wurde.

Einen Steinwurf weiter war der Gastgarten des Gasthauses Klammer bis oben hin mit Schlamm „gefüllt“ und Betreiberin Maria C. ist darüber nicht nur verzweifelt:

Auch das komplette Erdgeschoss war überflutet. Die Lebensmittel in den Kühlschränken, alles ist kaputt.

Eine Sozialarbeiterin füllt ein Formular für die Katastrophenhilfe für einen Betroffenen aus. Ein Feuerwehrmann steht neben ihr.

Alle Betroffenen erhielten für diese und weitere Schäden schnelle und unbürokratische Soforthilfe von uns. Mehr noch: Wir übernahmen auch die Abwicklung der Überbrückungshilfe der Initiative „Österreich hilft Österreich“. So konnten wir konkret helfen und dazu beitragen, die Betroffenen zu entlasten.