Zuhause gut betreut
Eva Wernig, Bereichsleiterin für den Bereich mobile Betreuung & Pflege und mobiles Hospiz, fasst das vergangene Jahr folgendermaßen zusammen: „2022 konnte endlich wieder ein bisschen Normalität in unseren mobilen Pflegealltag einkehren. Wir bieten bereits seit vielen Jahren Pflege und Hilfe im Alltag für kranke Menschen in den eigenen vier Wänden an. Die Anfragen für unsere Leistungen und Dienste bleiben ungebrochen hoch. Wir bieten mit unseren ausgebildeten Heimhilfen, Pflegeassistent*innen und diplomierten Gesundheits- & Krankenpfleger*innen liebevolle Pflege und Betreuung an. Darüber hinaus unterstützen unsere Besuchsdienste, die allesamt von extra ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen durchgeführt werden, Menschen, die aufgrund von unterschiedlichen Lebensumständen Hilfe im Alltag benötigen.“
"Vor allem der soziale und emotionale Aspekt und die Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen sind uns sehr wichtig und zu unterstreichen. Zusätzlich haben ehrenamtliche Mitarbeiter*innen im Bereich der mobilen Hospizbegleitung sterbende und schwerkranke Menschen auf den letzten Metern ihres Lebensweges begleitet. Für diese Arbeit bedarf es einer umfangreichen Ausbildung sowie laufender Fortbildungen. Wir wissen, dass dieses freiwillige Engagement zeitintensiv ist und bedanken uns einmal mehr bei all unseren ehrenamtlichen Unterstützer*innen. Wir freuen uns, dass wir im vergangen Jahr größtenteils wieder persönlich – unter Einhaltung aller geltenden Schutzbestimmungen – mit den Klient*innen in Verbindung treten konnten. Im Bereich der Pflege kann der persönliche Kontakt durch nichts ersetzt werden."
Persönliches Miteinander
In der stationären Betreuung und Pflege alter und kranker Menschen kehrte im Jahr 2022 wieder langsam der Alltag ein und ein persönliches Miteinander war möglich. Donata Rössler-Merlin, Bereichsleiterin der zehn Pflegewohnhäuser in Kärnten: "Durch das Abklingen der Corona-Pandemie konnten sich unsere starken Teams wieder vermehrt der persönlichen Begleitung unserer Bewohner*innen widmen. Gemeinsame Ausflüge und Feste fanden statt, Zusammenkünfte mit Vereinen und Kindergruppen im Haus waren wieder möglich und sorgten für Spaß, Freude und unbeschwerte Stunden. Um den Arbeitsalltag für unsere Mitarbeiter*innen zu verbessern, haben wir uns für bessere Rahmenbedingungen im Pflegebereich stark gemacht. Mit verschiedensten Maßnahmen möchten wir unsere Mitarbeiter*innen auch zukünftig bestmöglich unterstützen und auf individuelle Bedürfnisse eingehen."
Pflegeberuf weit besser als sein Ruf
Egal, ob sich unsere Fachkräfte am ersten oder zweiten Bildungsweg für den Pflegeberuf qualifiziert haben: Für viele ist dieser nicht bloß ein Job, sondern Berufung. Unsere Mitarbeiter*innen erhalten von unseren Klient*innen in der mobilen Pflege oder unseren Bewohner*innen in den zehn Pflegewohnhäusern täglich viel Dankbarkeit, Liebe und Wertschätzung für ihr Wirken. Die Arbeitsbedingungen sind derzeit aufgrund des Personalmangels zwar schwierig, doch den Menschen etwas Gutes zu tun und ihnen helfen zu können, steht für alle im Fokus. Durch den Teamspirit und Zusammenhalt können Schwierigkeiten abgefedert und gemeinsam Hürden genommen werden. Die Caritas als Arbeitgeberin zeigt in vielerlei Hinsicht ein tolles Entgegenkommen. Unsere Mitarbeiter*innen sind mit Herz und Leidenschaft bei der Arbeit. Dass im Zuge der Corona-Pandemie der Pflegeberuf gesellschaftlich "kaputtgeredet" wurde, ärgert viele. Sie erwarten sich von der Politik, dass sie nach der präsentierten Pflegereform weiter handelt.
Reformpaket für den Sozialminister
Unser Direktor Ernst Sandriesser forderte beim Besuch des Bundesministers Johannes Rauch in unserem Pflegewohnhaus „Haus Martha“ in Klagenfurt angesichts des akuten Personalmangels in der Pflege die Umsetzung der Pflegereform und gab ihm ein Reformpaket mit dringenden Vorschlägen mit auf den Weg. Wir brauchen unbedingt mehr Personal für die Betreuung und Pflege alter Menschen und besser strukturierte Arbeitsbedingungen, eine Anpassung des Gehaltes im intra- und extramuralen Bereich und zur Entlastung des Pflegepersonals zusätzliche Hilfskräfte außerhalb des Schlüssels, um nur einige Forderungen aufzugreifen. Der Minister zeigte für die vorgebrachten Anliegen Verständnis und nahm sich für Gespräch und den offenen Austausch mit unseren Mitarbeiter*innen ausführlich Zeit. Für uns ist es wichtig, die Bewusstseinsbildung auf unterschiedlichen Ebenen und bei diversen Stakeholdern voranzutreiben.
Ein Hochbeet für die Gemeinschaft
Das Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt noch immer am besten. Deshalb hat unser Pflegewohnhaus „Haus Anna“ in Eberstein – auf Wunsch der Bewohner*innen – das alte Hochbeet wieder für den Anbau fit gemacht. Jetzt gibt es in den Frühlings- und Sommermonaten dank der Hobby-Gärtner*innen regelmäßig zum Mittagessen selbst geernteten Salat. Gartenarbeit ist für viele unserer Bewohner*innen eine vertraute Tätigkeit. Die meisten hatten selbst einen großen Garten und haben dort Gemüse angebaut. Das Gärtnern im Hochbeet weckt nicht nur Erinnerungen, sondern ermöglicht auch soziale Kontakte, da viele an einem Strang ziehen und für eine gemeinsame Aufgabe und ein Ziel arbeiten. Außerdem fördert die Tätigkeit an der frischen Luft die Selbstständigkeit und lässt wieder mobiler werden. Wie schön, wenn jede zweite Woche die Arbeit mit einer reichen Ernte belohnt wird. An diesen Tagen schmeckt der Mittagstisch gleich doppelt so gut!
Feste feiern wie sie fallen
35+1 Geburtstage feierte unser Pflegewohnhaus „Haus Klara“ in Maria Elend. Weil pandemiebedingt das 35. Jubiläum unserer Einrichtung ins Wasser fiel und nicht gebührend zelebriert werden konnte, wurde es dann im Rahmen eines Sommerfestes umso festlicher und schöner nachgeholt. Unsere Pflegedienstleiterin Sara Koch begrüßte die rund 100 Gäste und nutzte die Gelegenheit, zwei Mitarbeiter*innen für ihre 10-jährige Betriebszugehörigkeit zu danken sowie zwei weitere Mitarbeiter*innen in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Dem schloss sich unser Direktor Ernst Sandriesser mit den besten Wünschen an. Alles in allem war es ein sehr lustiges und stimmungsvolles Fest, an das wir uns noch lange erinnern werden!
„Qualitätssiegel“ für unsere Häuser
2022 erhielten abermals zwei unserer Pflegewohnhäuser – das „Haus Elisabeth“ in St. Andrä/Lav. und „Haus Martha“ in Klagenfurt – das E-Qalin-Gütesiegel. Damit sind bereits fünf unserer zehn Pflegewohnhäuser in Kärnten für ihre tägliche Arbeit ausgezeichnet worden. E-Qalin macht die Qualität der Pflege und Betreuung nach außen hin sicht- und messbar. In der Betreuung und Pflege steht die Hinwendung zum Menschen im Vordergrund. Durch unser Qualitätsmanagement werden Bewohner*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen gleichermaßen miteinbezogen, damit sichern wir den hohen Standard unserer Betreuung und steigern die Zufriedenheit aller. Die Kund*innenbedürfnisse befinden sich im Wandel und die gesellschaftlichen Ansprüche werden mehr. Die Weiterentwicklung des Qualitäts- und Dienstleistungsgedankens ist für uns ein Eckpfeiler unserer täglichen Arbeit und daher unverzichtbar.
Auszeichnung für unsere Hauskrankenpflege
Der Kärntner Landesverband von Hospiz- und Palliativeinrichtungen freut sich nach Abschluss eines vierjährigen Organisationsentwicklungs- und Fortbildungsprojektes über eine Qualifizierungsmaßnahme zu Hospizkultur und Palliative Care von mobilen Pflegeeinrichtungen im Land. Das Projekt „Hauskrankenpflege im Zentrum“ (HiZ) zielt darauf ab, Mitarbeiter*innen mobiler Pflegeeinrichtungen einheitlich zu schulen und die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen flächendeckend zu verbessern. Es unterstützt Mitarbeiter*innen der Hauskrankenpflege bei ihrer Arbeit mit den Menschen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Klient*innen und ihre Angehörigen aus, sondern verbessert auch die Zusammenarbeit mit den Allgemeinmediziner*innen und den Einrichtungen der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung.
Hospizbegleiter*innen helfen beim Abschiednehmen
Unsere frewillige Hospizbegleiter*innen stehen schwerstkranken und sterbenden Menschen aller Altersgruppen und deren Angehörigen im herausfordernden Alltag, beim Abschiednehmen und in Zeiten der Trauer bei. Ihr Einsatz und die tausenden Stunden an freiwilliger Begleitung sind unbezahlbar. Intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen zum Thema Tod und Sterben und praktische Erfahrung im Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen bilden das Fundament der Hospizarbeit. Im Blickpunkt des mobilen Palliativ- und Hospiz-Teams stehen die Patient*innen, ihre Angehörigen und deren Lebensqualität. Unsere einjährige Ausbildung zum*zur freiwilligen Begleiter*in stellt sicher, dass sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen nur einfühlsame und gut ausgebildete Expert*innen zur Seite stehen.
Sicherheit geht vor
Jede*r hofft, dass er nicht eintrifft: der Ernstfall. Um jedoch genau auf diesen vorbereitet zu sein, wurde in unserem „Haus Theresia“ in Feldkirchen eine Brandübung mit der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt. Wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Dazu gehört auch ein Brand in unserem Haus. Der Ernstfall wurde in einer knapp zweistündigen Übung mit 15 Einsatzkräften geprobt. Die Belegschaft aus dem „Haus Theresia“ war mit vollem Einsatz dabei. Mitarbeiter*innen, die sich als Bewohner*innen des Pflegewohnhauses ausgaben, wurden aus den Betten geborgen, das Löschen und sichere Hantieren mit Wandhydranten wurde erklärt und unter professioneller Anleitung geübt. Im Ernstfall müssen alle wissen, was zu tun ist. Das Wohl und die Sicherheit unserer Bewohner*innen stehen an oberster Stelle.
Besondere Werkstücke
In mühevoller Kleinstarbeit haben Jugendliche von AusbildungsFit, einem Projekt der pro mente kijufa GmbH, bunte und liebevoll hergestellte Werkstücke produziert. Diese wurden nach vollendeter Arbeit den Bewohner*innen vom „Haus Elisabeth“ in St. Andrä im Lavanttal übergeben. Unter dem Motto „Tiere am Bauernhof“ konnten sich die Ausbildungsteilnehmer*innen kreativ verwirklichen. Mit einer lebensgroßen Melkkuh, die voll funktionsfähig ist und gemolken werden kann, sowie ein paar Bauernhoftieren wird der Alltag aller in unserem Pflegewohnhaus von nun an noch interaktiver gestaltet. Darüber hinaus verschönern wunderschön bemalte, bunte Stühle und die extra angefertigte Demenzdecke – eine Fühldecke für Menschen, die an Demenz leiden und deren Erinnerungsvermögen dadurch angeregt werden soll – unser „Haus Elisabeth“. Ein tolles Projekt, das den Bewohner*innen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert.