Bewegtes Jahr mit Konstanten

Auch 2022 bleibt in der Abteilung Gesellschaftliches Engagement & Zivilcourage aus zwei Gründen in Erinnerung, Abteilungsleiterin Judith Oberzaucher: „Einerseits war das Jahr geprägt vom ersten großen Aufatmen nach Corona und andererseits vom schockierten Luftanhalten aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine und dessen Folgen auf Europa. – Ein Jahr, welches wieder gezeigt hat, wie wichtig es ist, nicht stehen zu bleiben und bewusst den Lauf der Zeit wahrzunehmen.“

„Das Frühjahr bot die Bühne für die große Hilfsbereitschaft gegenüber der Not in der Ukraine und den geflüchteten Bürger*innen dieses Landes. In kürzester Zeit stellten wir die Ukrainenothilfe auf und engagierte Menschen unterstützten uns in den verschiedensten Projekten. Im Rahmen der PfarrCaritas wurde neben den bestehenden Sozialpat*innen ein wunderbares neues Projekt zur Einsamkeitsprävention entwickelt und erfolgreich gestartet: das Ratschbankerl. Die youngCaritas setzte wieder mit Workshops starke Akzente im Bereich der Bildung und Sensibilisierung. Außerdem konnte im Mai endlich auch wieder das LaufWunder stattfinden und komplettierte so die dritte Säule der Jugend-Charity-Aktionen neben dem SPAR Coffee-to-help sowie der Aktion Kilo.“

„Abschließend noch ein Blick auf die wichtigen Zivildiener und die Teilnehmerinnen vom Freiwilligen Sozialen Jahr (kurz FSJ). Erfreulicherweise konnten auch heuer wieder junge Männer als Zivildiener und junge Frauen im Rahmen des FSJ für die Caritas Kärnten gewonnen werden.

Damit schließt sich ein bewegtes Jahr und öffnet den Raum für weitere, wunderbare Konstanten. Sie machen unseren Arbeitsalltag bunt und vielseitig und schaffen etwas, was keine andere Heilkur vermag – sie halten uns jung.“

Alle für ein Ziel

Die Motivation stand den Helfer*innen bei den Einsätzen in und für unsere Quartiere der Ukrainehilfe ins Gesicht geschrieben: Anfänglich (fast) täglich engagierten sie sich in der Sachspendensortierung in der Messehalle. Dann etwa bei einem Putztag für unser Quartier in Friesach: Böden und Möbel wurden auf Hochglanz gebracht, Betten bezogen und auch Badewannen gesäubert. An einem anderen Tag wurden trotz klirrender Kälte Sessel, Tische und Möbelstücke verladen, gesiedelt und im Quartier wieder aufgestellt. Jede*r packte dort an, wo er*sie konnte. Von dieser Hilfsbereitschaft der Helfer*innen aus ganz Kärnten waren und sind wir noch immer überwältigt.

Passen wie die Lieblingsjeans

Freiwilliges Engagement ist eine wichtige Säule in der Gesellschaft – auch und besonders bei uns. Und: Das Engagement muss so gut passen wie die Lieblingsjeans. Damit das gelingt, braucht es Freiwilligenkoordinator*innen, die die Freiwilligen begleiten und die ihnen bei ihrem Ansinnen des Mitgestaltens hilfreich zur Seite stehen. Beim Lehrgang „Freiwilliges Engagement kompakt“ holten sich unsere und Freiwilligenkoordinator*innen aus anderen Organisationen das notwendige Rüstzeug für eine gelingende Zusammenarbeit mit Freiwilligen, die sich gesellschaftlich engagieren.

Perspektivenwechsel für mehr Verständnis

Bereits zum dritten Mal fand die Lehrveranstaltung „Projektmanagement heute“ der Universität Klagenfurt in Zusammenarbeit mit uns statt. Dabei wurden drei Projekte realisiert, die alle eine Form des Perspektivenwechsels beinhalteten: So wurden im Rahmen des PfarrCaritas-Projektes „Ratschbankerl“ 40 Gespräche am Friedhof Annabichl geführt. Eine weitere Projektgruppe konzipierte eine Obdachlosentour durch Klagenfurt, um dieses Thema in der Gesellschaft sichtbarer zu machen. Die dritte Gruppe produzierte die zweite Staffel des Podcasts „Let’s care about!“, bei welchem wichtige soziale Themen aufgegriffen und jugendgerecht aufbereitet werden.

„Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.“ Heraklit

Ein Bankerl gegen die Einsamkeit

Das neue Ratschbankerl unserer PfarrCaritas ist in Kooperation mit Pfarren und Gemeinden ein innovativer Beitrag gegen die Vereinsamung und Isolation von (älteren) Menschen. Unter dem Motto „Wer hier sitzt, unterhält sich gerne“ können betroffene Frauen und Männer mit Menschen plaudern und so zu Begegnungen sowie Austausch kommen. Denn: Die Einsamkeit nimmt zu. Und Einsamkeit macht krank. Sie war bereits vor der Krise bei uns eine Zivilisationskrankheit – ein Problem, das durch die Pandemie noch einmal verschärft wurde. Das Projekt Ratschbankerl hat im April in der Landeshauptstadt am Friedhof in Klagenfurt-Annabichl einen wunderbaren Anfang genommen und soll nun weiter Wurzeln schlagen.

Herzen öffnen

Die Lebenserhaltungskosten steigen seit Jahren, der Krieg in der Ukraine verschärfte die Situation zusätzlich. Die PfarrCaritas Spittal sah nicht tatenlos zu und rief zu einer Sachspendenaktion auf: Sie sammelte im Pfarrsaal haltbare Lebensmittel, Kinder- und Hygieneartikel sowie Haushaltswaren für Menschen in Not und aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Das großartige Ergebnis: acht Paletten voller Hilfe! Das beweist noch einmal, dass die Kärntner*innen ein Kraftwerk der (Mit-)Menschlichkeit leben.

Gut gestylt Gutes tun

Die schöne Kärntner Tradition der Tracht machte im Herbst gleich doppelt Sinn: Zuvor gespendete Trachtenteile wurden beim ersten Trachtenflohmarkt der PfarrCaritas und des bischöflichen Seelsorgeamtes im Diözesanhaus in Klagenfurt an den Mann und die Frau gebracht! Und: Der Erlös ging an die Unwetteropfer im Gegendtal. Hunderte Besucher*innen ließen es sich nicht nehmen, nach passenden Trachten(teilen) Ausschau zu halten und mit dem Kauf gleichzeitig Gutes zu tun. Es soll auch nicht der letzte Trachtenflohmarkt gewesen sein.

youngCaritas in action

Auf die Plätze, fertig, los! Kinder und Jugendliche aus acht Schulen sowie unser „Haus Antonius“ schnürten nach coronabedingter Pause im Mai wieder die Turnschuhe und legten 6.440,8 Kilometer  für den guten Zweck zurück! Jede gelaufene Runde wurde dann zu echter Hilfe für Menschen in Not. Zentral ist dabei: Nicht der Wettkampf zählt, sondern der gemeinsame Einsatz für die gute Sache.

Auch im Herbst galt wieder „Gemeinsam gelingt Großes“: 3.350 Kilogramm zeigten die Waagen am Ende der großen Aktion „Kilo gegen Armut“ in Klagenfurt und den Außenstellen, die von der Katholischen Jugend betreut wurden. – Ein Spendenrekord an langhaltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln für Menschen in Not in Kärnten.

Kaffee, der hilft

Auch bei der dritten großen Aktion der youngCaritas, dem SPAR Coffee to help-Tag, konnte ein großartiger Spendenrekord mit mehr als 32.000 Euro verzeichnet werden. Die muntermachende Charity-Aktion ist dank motivierter Jugendlicher und SPAR Mitarbeiter*innen jedes Jahr vor den SPAR Märkten aufs Neue möglich. Aber auch unter dem Jahr helfen Jugendliche immer wieder mit Coffee to help-Aktionen. Wie etwa die Schüler*innen der HLW St.Veit am Sommermarkt mit einer gekühlten Variante oder die HLW Hermagor zur Weihnachtszeit. Da tut jeder Schluck Gut(es)!

In der Adventzeit für andere da

Eigentlich machen wir in der Adventzeit jeden Tag ein Türchen an unserem Adventkalender auf. Doch wer zu dieser besonderen Zeit auch für andere Gutes tun möchte, befüllt einfach einen „Umgekehrten Adventkalender“. Dabei legt man jeden Tag eine ausgewählte Kleinigkeit – etwa langhaltbare Lebensmittel und Hygieneartikel – in eine Kiste und bringt sie rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest einer sozialen Einrichtung. Für unser Eggerheim und unser Lerncafé in Spittal haben im letzten Jahr die Mittelschule Straßburg, PTS Klagenfurt, die VS St. Ulrich und die VS Döbriach gesammelt. Und so unseren Einrichtungen zu Weihnachten eine Freude bereitet!

Im Einsatz
für andere

Unsere Freiwilligen bereichern durch ihre Freude und ihr Engagement unsere Arbeit und sind somit ein unverzichtbarer Teil unserer Organisation. Sie lassen sich von der Not und dem Schicksal anderer berühren und handeln konkret. Sie sind das Netzwerk der Solidarität und gestalten so ein gelungenes Miteinander. Ein besonderes Anliegen ist es, dass Freiwillige ihre individuellen Ressourcen und Kompetenzen gut bei uns einbringen können.

Die PfarrCaritas begleitet und motiviert Ehrenamtliche in den 336 Pfarren Kärntens, die für soziale Belange in ihrer Region im Einsatz sind. So wird das soziale Engagement des gelebten Glaubens sichtbar.

Die youngCaritas ist unsere Plattform für junge Menschen, die etwas bewegen wollen. Wir bieten Workshops zu verschiedenen sozialen Themen, Exkursionen in unsere Einrichtungen, aber auch unterschiedlichste Möglichkeiten zum Aktivwerden an: von "72 Stunden ohne Kompromiss" über den jährlich stattfindenden SPAR-Coffee to help-Tag bis zur "Aktion Kilo gegen Armut": Soziales Engagement macht Spaß und gemeinsam noch viel mehr!

 

Zahlen und Fakten

758 aktive Freiwillige

unterstützten unsere Mitarbeiter*innen bei ihrer Arbeit, davon sind rund 75 Prozent weiblich und 25 Prozent männlich.

152 neue Freiwillige

konnten für unsere Arbeit motiviert werden.

348 Menschen

halfen spontan freiwillig im Rahmen unserer Ukraine-Hilfe.

3 Gruppen Studierender

bearbeiteten im Rahmen von „Service Learning“ spezifische Projektaufträge.

24 Corporate Volunteeringprojekte

konnten über „Verantwortung zeigen!“ in unseren Einrichtungen umgesetzt werden.

Viele Menschen

in den insgesamt 336 Pfarren machen gelebten Glauben und Nächstenliebe sicht- und spürbar.

164 persönliche oder telefonische Gespräche

mit Dechanten, Pfarrern oder Pfarrbediensteten wurden für eine gute Zusammenarbeit geführt.

25 Konsulationsgespräche

wurden zum Synodalen Weg begleitet.

1.634 Jugendliche

wurden in 102 Workshops der youngCaritas erreicht.

48 Zivildiener und 5 junge Frauen

starteten im Rahmen des Zivildienstes oder des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) mit ihren Tätigkeiten in unseren Einrichtungen.

144 Erst-, Begleit- und Abschlussgespräche

gab es für eine optimale Betreuung des Engagements.

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